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eingesetzte Kräfte | |||||||||
Fahrzeugaufgebot |
Beginnende mit kleineren Einsätzen im gesamten Gemeindegebiet, wie beispielsweise vollgelaufenen Kellern oder überschwemmten Straßenzügen, entwickelten sich im Laufe des Nachmittags und abends mehrere Einsatzschwerpunkte in Wickede (Ruhr).
Im Ortsteil Echthausen lag der Einsatzschwerpunkt im Bereich des Schlosses.
Hier drohten die Wassermassen das Gebäude zu überschwemmen. Mittels vieler tatkräftiger Hände konnten in kürzester Zeit Unmengen von Sandsäcken befüllt und verbaut werden, sodass größere Schäden verhindert werden konnten.
In den Abendstunden spitzte sich die Lage auf einem Grundstück in den Ruhrwiesen dramatisch zu. Trotz des Einsatzes mehrerer Feuerwehr-Einheiten, des Bauhofes und Zügen des THW musste in den Morgenstunden das Gebäude aufgegeben werden. Obwohl mehrere Tausend Liter Wasser pro Minute abgepumpt wurden, war es eine der schwersten Entscheidungen der letzten Stunden,die Mannschaften von dem Grundstück abzuziehen.
Zur Sicherstellung des Grundschutzes in der Gemeinde stand ab Donnerstagmorgen eine überörtlichen Löschgruppe am Gerätehaus Wickede in Bereitstellung.
Im Laufe des Vormittags wurde im Bereich der Marscheidtstraße ein Bereitstellungsraum für die überörtlich alarmierten Einheiten eingerichtet. Von dort aus wurden die Einsatzkräfte in ihre nächsten Einsatzabschnitte zugeführt.
Die örtliche Einsatzleitung wurde im Verlauf des Einsatzes durch die Besatzung des ELW 2 des Kreises Soest und den Mini-Stab unterstützt.
Im Ortskern wurden die größten Bemühungen daraufgelegt, Betriebe zu schützen mittels Sandsäcken und Löschwasserrückhaltesystemen, bei deren Flutung es auch zum Austreten von gefährlichen Stoffen und Gütern hätte kommen können. Parallel drohte der Zusammenbruch der Stromversorgung, da mehrere Trafostationen im akut gefährdeten Bereich lagen. Auch hierzu wurden mehrere Löschzüge eingesetzt, sodass letztendlich die Trafostationen und die Betriebe verteidigt werden konnten.
Am Donnerstagmittag drohte dann der Bruch eines Stauwehres in der Ruhr aufgrund von angeschwemmten Geröll und Treibholzes. Um dies zu verhindern, musste das Stauwehr innerhalb von kürzester Zeit geöffnet werden. Hier bestand die akute Gefahr, dass die Wassermassen mit einer schwer vorhersehbaren Welle das Unterdorf und die Ruhrauen treffen könnten. Da von einer großen reellen Gefahr für die Einsatzkräfte in diesem Bereich auszugehen war, haben sich am Ruhrufer Strömungsretter der DLRG positioniert, die im Fall der Fälle für eine unmittelbare Rettung bereit standen.
Aus diesem Grund wurde auch über die Warn-App NINA und über Radio- und Lautsprecher-Durchsagen die Bevölkerung gewarnt. Zudem wurden zum ersten Mal die an mehreren Standorten in Wickede stationierten Sirenen zur Bevölkerungswarnung eingesetzt.
Parallel hierzu mussten 50 Schafe und mehrere Pferde vor dem Öffnen des Wehres im direkten Gefahrenbereich durch Feuerwehr-Einheiten gerettet.
Glücklicherweise haben sich die Befürchtungen nicht bestätigt. Durch die Wasser-Welle wurden keine weiteren Sach- und Personen-Schäden verursacht.
Zudem konnte ab diesem Zeitpunkt auch ein stetiges Sinken des Ruhr-Wasserpegels verzeichnet werden, sodass erste überschwemmte Straßenzüge vom Wasser befreit wurden.
In den Abendstunden des 15. Julis konnten die letzten Einheiten aus den Einsatzabschnitten abrücken, sodass gegen 20:45 Uhr das Einsatzende dieser Großschadenslage verkündet werden konnte.
Die Aufräumarbeiten an den einzelnen Einsatzstellen im Gemeindegebiet und an den Gerätehäusern zogen sich bis zum nächsten Freitag hin.
In Summe waren zu Spitzenzeiten rund 230 örtliche und überörtliche Einsatzkräfte in der Gemeinde Wickede im Einsatz.